Oberlausitz / Niederschlesien
Einst nur als Lausitz bezeichnet, wird seit dem Jahr 1410 Oberlausitz von Niederlausitz unterschieden. In beiden Regionen lebt das westslawische Volk der Sorben mit ihren Traditionen und Bräuchen. Kleine Teile der Oberlausitz gehören neben Sachsen auch zu Polen und Brandenburg. Von den insgesamt rund 780.000 Einwohnern leben 157.000 auf polnischem Gebiet.
Der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien pflegt unterschiedliche Dialekte. So spricht man teilweise im Osten noch Schlesisch, im Süden die Oberlausitzer Mundart und bei Bautzen fast hochdeutsch. Hieran lässt sich die kulturelle Zugehörigkeit der Bevölkerung erkennen. Die am dichtesten besiedelte Stadt der Oberlausitz ist die Grenzstadt Görlitz-Zgorzelec. Feststellbar durch die hohe Arbeitslosigkeit in Ostsachsen ist eine starke Abnahme der Bevölkerung in der Oberlausitz.
Sehenswürdigkeiten in der Region Oberlausitzer Bergland sind zum einen die Stadt Löbau mit ihrer 800-jährigen Geschichte, ihrem urigen Altmarkt mit Rathaus und Nikolaikirche. Der König-Friedrich-August-Turm ist das Wahrzeichen, hier erstreckt sich ein fantastischer Blick bis nach Bautzen.
In Bautzen wiederum steht das Osterreiten ganz im Licht der sorbischen Bräuche, welches ein jedes Jahr zu Ostern begangen wird. Es gibt ein Deutsch-Sorbisches Volkstheater und ein Sorbisches Museum, der historische Altstadtkern mit seinem Simultandom St. Petri ist sehr sehenswert, ebenso die ansässige Ortenburg.
Görlitz liegt direkt an der Neiße welche als natürliche Trennung zwischen Deutschland und Polen fungiert. Die historische Altstadt ist sehr gut erhalten, ein echtes Schmuckstück, man sagt Görlitz nach eine der schönsten Städte der gesamten Bundesrepublik zu sein.
Die Stadt Zittau und ihre Umgebung verfügt ferner über einen hübschen alten Stadtkern, zudem sollten Besucher einen Abstecher in das Zittauer Gebirge nicht verpassen, wie den Berg Oybin, die Mühlsteinbrüche und das Schmetterlingshaus bei Jonsdorf oder die Sommerrodelbahn Oderwitz. Die Wohnhäuser der Menschen der Lausitz hat ihre ganz eigene Architektur, Umgebindehäuser genannt, welche sich zauberhaft in die romantische Natürlichkeit der Lausitz einfügen.
Niederschlesiens Herkunft liegt östlich der Neiße, bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und vor dem Zerfall Preußen zugehörig, mit Breslau als Hauptort. Seither fallen alle Regionen östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische Verwaltung, sogenannte Woiwodschaften. Ein Teil von Sachsens Oberlausitz, direkt an der Grenze zu Polen gelegen, nannte sich auch auf deutscher Seite bis ins Jahr 2008 noch Niederschlesischer Oberlausitzkreis, wurde anschließend jedoch während der sächsischen Kreisreform in den Landkreis Görlitz eingemeindet. Dies betraf eine Fläche von 1.340 km² und 93.000 Einwohner. Der östlichste Landkreis Deutschlands am Zittauer Gebirge und Oberlausitzer Bergland war gleichzeitig der Größte im Freistaat Sachsen, die wichtigste Kreisstadt stellte Weißwasser dar. Weißwasser heute ist des Landkreis Görlitz' drittgrößte Stadt.
Des Deutschen ehemaliges Niederschlesien ist heute eines von 16 polnischen Woiwodschaften und trägt den polnischen Namen województwo dolno?l?skie, Hauptstadt ist noch immer Breslau/Wroclaw mit etwa 635.000 Einwohnern. Nächstgrößere Orte sind Liegnitz/Legnica (105.500) und Hirschberg/Jelenia Góra (86.700). Das polnische Niederschlesien umfasst rund 20.000 km² mit fast 3 Mio. Menschen. Auf dessen Areal befinden sich auch die Sudeten mit dem Riesengebirge. Für das Land Polen ist dieses Gebiet ein sehr ertragreiches Feriendomizil. Ferner hat Tschechien daran teil, auf deutschem Boden befindet sich das sagenumwobene Gebirge des Bergschrats Rübezahl nicht.
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