Unterwegs im Muldental
Eine Radtour im April 2019 -
von der Goitzsche ins Muldental
Petersroda - Bitterfeld - Pouch - Bad Düben - Niederglaucha - Oberglaucha -
Hohenprießnitz - Gruna - Mörtitz - Eilenburg Ost - Sprotta Siedlung - Bunitz - Thallwitz
Gesamtstrecke: 61,7 km
Mit der Mitteldeutschen-S-Bahn gelangt man nach Petersroda. Am nördlichen Ortsrand folgt man der Radwegausschilderung in Richtung Bitterfeld. Durch die renaturierte Bergbaufolgelandschaft führt der Weg vorbei an einigen Seen in Richtung Goitzsche. Am Nordufer des Ludwigsees gibt es sogar eine kleine Badestelle mit Sandstrand.
Hier kann man nachverfolgen, wie sich die Natur die einst geschundene Bergbaulandschaft zurückerobert. Zahlreiche Vögel finden hier ideale Brutstätten vor. Rastplätze laden zum Verweilen ein.
Bald ist das Nordufer des 'Großen Goitzschesees' erreicht. Der Radweg führt direkt am Seeufer entlang. Die Badestrände waren noch verwaist. Einige neuerbaute Wohnhäuser säumen das Nordwestufer des Sees. Die 'Villa am Bernsteinsee' dient als Hotel.
Verschiedene Exponate erinnern an die jahrzehntelange Bergbautätigkeit in der Region rund um Bitterfeld-Wolfen. Von 1908 bis 1991 wurde in der Grube 'Leopalt' und dem späteren Tagebau Goitzsche Braunkohle abgebaut. Zwischen 1999 und 2002 wurde das Tagebaurestloch geflutet. So entstand ein See mit 13,33 km² Fläche.
Wassersportler finden an der Goitzsche ideale Bedingungen vor. Eine Marina beherbergt zahlreiche Segelboote. Am Ufer landen Badestrände und verschiedene Café und Restaurants die Ausflügler aus den umliegenden Städten ein. Eine kleine Ferienhaussiedlung und Wohnmobilstellplätze bieten Übernachtungsmöglichkeiten an. Hausboote und schwimmende Häuser stehen ebenfalls zur Verfügung.
Vom Pegelturm aus bietet sich ein 360 Grad Panoramablick über das Nordufer, die Orte Friedersdorf und Mühlbeck und die Halbinsel Pouch.
Weiter am Seeufer entlang geht es dann zur Halbinsel Pouch. In den Sommermonaten finden hier diverse Festivals und Events statt, z.B. Sputnik Spring Break und das Goitzsche Festival. Kleine Buchten zwischen dem Schilf laden auch hier zum Baden ein.
Am Großparkplatz (gebührenpflichtig) an der Halbinsel vorbei geht es in Richtung Pouch. Unterhalb vom 'Roten Turm' gibt es einen kleinen Imbiss 'Zum Ritter Haus'. Dieser lädt zur Rasr ein.
Direkt hinter Pouch quert man die L139 und fährt nun weiter immer am Muldedamm entlang. Nördlich von Löbnitz wird der 'Torgische Radweg' erreicht. Auf diesem geht es jetzt weiter durch die typische Auenlandschaft an der Mulde. Hier sind dann auch wieder heimatliche Gefilde - Sachsen - erreicht.
An alten Muldearmen vorbei geht es weiter. Immer wieder lädt die natürliche Auenlandschaft zum Verweilen und zu Fotostopps ein. Bei Roitzschjora gibt es sogar einen kleinen Campingplatz. Ganz in der Nähe auf dem Flugplatz Roitzschjora fand einige Jahre ein bekanntes Heavy Metal Festival - das With Full Force - statt.
Die Mulde schlängelt sich hier gemütlich durch das nordsächsische Land. So friedlich war es hier nicht immer. Hochwasser z.B. in den Jahren 2002 und 2011 überfluteten ganze Landstriche.
Bald taucht auf der rechten Seite das Schloss Schnaditz auf. Seit kurzer Zeit ist dieses wieder im Besitz der Stadt Bad Düben und nicht zu besichtigen. Einige hundert Meter weiter lohnt sich ein Abstecher zum 'Roten Ufer'. Im Mai fährt man dann auf einem schmalen Pfad über eine blühende Wiese zu diesem Hochufer mit seiner charakteristischen rötlichen Färbung, welche sich in der friedlich dahinplätschernden Mulde spiegelt.
Kurze Zeit später überquert man die Bundesstraße 2 westlich von Bad Düben. Auf dem Muldentalradweg geht es südlich weiter. Kurz vor Niederglaucha trifft der Radweg auf die B107. Diese muss ein kurzes Stück benutzt werden bevor es nach links in den Ort Niederglaucha geht.
Über die alte Dorfstraße geht es an der kleinen Dorfkirche vorbei nach Oberglaucha und von hier nach Hohenprießnitz. Hier bietet sich ein Abstecher zum Schloss an. Der Radweg führt östlich des Ortes zur Personenfähre Hohenprießnitz - Gruna. Nach kurzer Wartezeit kommt der Fährmann herangeeilt und einen beschaulichen Fahrt von einem Muldeufer zum anderen steht nichts mehr im Wege. Per Muskelkraft geht es mit der Seilfähre hinüber. Auf dem Weg nach Gruna bietet sich eine Rast in der Gaststätte Fährhaus Gruna an.
Durch den hübschen, leider auch oft von Hochwassern geplagten, Ort Gruna geht es weiter auf der schmalen Straße nach Mörtitz und dann über Mensdorf in Richtung Eilenburg Ost.
Kurz vor Eilenburg Ost wird es dann noch einmal richtig idyllisch. Etwa 300 Meter bevor der Radweg auf die S11 trifft, biegt man nach rechts durch eine Kuhle ein und durchfährt eine von alten Muldearmen geprägte Auenlandschaft.
Von Eilenburg oder Eilenburg Ost aus geht es dann ggf. per S-Bahn zurück zum Wohnort.